GEROLSTEIN hat gewonnen
Was woanders ein Hit ist bliebe in Gerolstein wieder mal unerkannt und soll einfach verschwinden?
Besser konnte es nicht kommen.
Der Ausstieg von GEROLSTEINER ist deren Einstieg in die Belange Gesamt-Gerolsteins. Für die Wende braucht es nun weit mehr als eine Bürgerversammlung.
Tatsächlich dämmert es Gesamt-Gerolstein erst langsam welches Potential es hat und wie damit seine nachhaltige Zukunft gestaltet werden kann. Das reduziert sich nicht nur auf das Quellgebiet, sondern erstreckt sich auf die gesamte Stadt. Das Erbe Gerolsteins ist nicht nur das was es an natürlichen Ressourcen hat, an Reichtümern von Mineralwasser, Landschaft, u.v.m., sondern auch auf das was es an baulicher Historie besitzt.
Dazu zählt im Besonderen die Drahtwarenfabrik, die letzte Gründerzeit-Industrie-Architektur der gesamten Region. Sie abzureißen ist das Zerstören von Erinnerung und Heimat. Niemand, keine Politik, hat das Mandat das Erbe auszulöschen.
Was in 20 Jahren angeblich das Grundwasser nicht kontaminierte braucht nun keinen Aktionis-mus in dessen Schatten wieder ein deal eingefädelt werden soll von verquerten Zuschüssen und undurchsichtigen Investorenplänen. Das gerade erst um das Brunnengelände Verstandene gilt vollumfänglich für alles. Herr Bongartz hat zudem überall die Möglichkeit sich ein Denkmal des sehr wohl willkommenen Generationen-übergreifenden-Wohnens zu setzen.
Von start-ups in der Innenstadt zum Thema Wasser über touristische Angebote bis coole Lofts sind im historischen Gemäuer des C. OOS möglich. Was woanders ein Hit ist bliebe in Gerolstein wieder mal unerkannt und soll einfach verschwinden?
Gleiches gilt für den Kaiserhof. Der weit gekommene und allseits geschätzte Herr Bitschene hat Ihnen immer wieder die Besonderheiten eines auferstandenen Hotel/Hostel Kaiserhof gegenüber vom sich erneuernden Bahnhof und gelegen inmitten der von allen geforderten, zu belebenden Innenstadt näher gebracht. Wenn auch arg gebeutelt, so ist das Gebäude sanierungsfähig. Auch und gerade mit den Mitteln der Integrationsfonds vom Bund und Land. Fragen Sie bitte Frau Marx. Oder wir vermitteln Ihnen gerne in Berlin entsprechende Kontakte und Finanzierungstöpfe.
Das Ausscheiden des alten VG-Bürgermeisters und die faktische Demission von FACO aus den weiteren Planungen des Brunnengeländes sind beste Voraussetzungen Geschichte nun neu zu schreiben. Erwähnt aber BM Bongartz nicht auch die geistigen Wegbegleiter einer shopping-Bebauung, die Planer FIRU, wenn er meint „Wir lassen uns von keinem Unternehmer vorschreiben, was wir wann zu tun haben. Für die Stadt habe immer im Mittelpunkt gestanden: Bringe diese oder jene Idee die Stadt weiter, führe sie zu einer Belebung der Innenstadt.“ Dieses Planungs-Ziel ist unstrittig nicht erreicht worden. Muss das nicht noch weitere Konsequenzen nach sich tragen? Der Stadtrat ist gefordert.
Die aktuelle Entwicklung ist nur möglich, weil GEROLSTEINER, der Stadtrat, die Bürger_innen, alle in diesem Findungsprozess der letzten Jahre allmählich eines gemerkt haben, dass Gerolstein einzigartig ist, einen weltweiten Ruf hat den andere nicht haben, weit mehr kann und auch leisten soll als das was es an profanen Plänen angeboten bekommen hat. Doch diese sind nun tot.
Unter ein lang währendes, quälendes Kapitel ist seitens GEROLSTEINER ein für alle Gesicht-bewahrendes Ende gezogen worden. Ein Segen! Danke!
Starten wir nun neu mit all der Erfahrung der jüngsten Vergangenheit. Lasst uns jetzt träumen und danach sehen wie wir diese Träume umsetzen können.
Einer dieser Träume könnte im Lissinger Kyllbogen langsam Gestalt annehmen. Der Idee im Zuge der Renaturierung der Kyll mit der Aktion Blau Plus aus einer temporären Auelandschaft einen permanenten See werden zu lassen hat nicht nur BM Bongartz und die zuständige Umweltministerin Frau Höfken begeistert, sondern nun auch Sie erreicht und Ratsmitglieder ermutigt entsprechende Anträge einzureichen.
Was ein Gewinn, welch ein touristischer Magnet für Einheimische und Gäste, wenn sich dieser See vereinen könnte mit der dann wieder auferstandenen Wasserburg Lissingen. Verkehre würden umgeschwenkt oder verschwänden unter einer Hotel- und Appartmentbebauung des Kyllhangs entlang der B 410. Gerolstein hätte ein beruhigtes Quartier von internationalem Rang mit der Faszination von großem Wasser und einem Ausblick ins Tal der Dolomit-Giganten. Angeschlossen auch und gerade über den wiederbelebten Bahnhof Lissingen.
Die Verantwortung in 7 Jahren für das Brunnengelände kein nachhaltiges Konzept gefunden zu haben tragen alle. Gerolstein war mitunder überfordert mit den Ansprüchen einer modernen Kommune, ihrer Gestaltung von Zukunftsfähigkeit und dem Bewahren seines Erbes. Von Firmen und Planern genötigt worden zu sein, fehlender Courage keine inspirierenden Ideen artikuliert zu haben, u.v.m. macht allzu deutlich, dass es zumindest an einem mangelt: dem Dialog. Von allen mit allen, untereinander, von dem was es gibt, geben kann und wie die neue Gemeinsamkeit dann entwickelt wird.
Alles an Planungen in Gerolstein gehört nun auf den Prüfstand.
Feinstaub, Kohlenmonoxyd, Verkehre zu vermeiden ist ein Weltbedürfnis, zumindest ein Menschheitsbedürfnis. Wir alle sind dazu verpflichtet. Fangen wir an, jetzt. Eine reaktivierte Eisenbahn nach Prüm verpflichtet die LKW-Transporte vom expandierenden Industriestandort Weinsheim zum Bahntransport und entlasteRt gemeinsam mit der längst überfälligen Logistikumstellung des rein von der Natur lebenden Unternehmen GEROLSTEINER die alte Hochbrücke in Gerolstein. Die muss dann nicht mehr weg. Keine autobahnähnliche Überquerung des Zentrums fände statt und letztendlich auch keine jahrelange Trennung der beiden Stadtseiten. Einem Typus Mauer, diesmal zwischen Nord und Süd, mit seinen völlig unabsehbaren Folgen.
Gerolstein litt darunter, weil ihr Experten immer wieder und immer noch Sachzwänge, die zum Handeln verpflichten, auflasteten. Eines scheint doch nun auch in Gerolstein offensichtlich. Jene Experten sind Lobbyisten die ihr Produkt verkaufen wollen, die Ämter instrumentalisieren oder nur Kasse machen wollen, die Planungen zu Ihrer Stadt Umbau aus der Schublade ziehen. Es sind Leute ohne wirkliche Inspiration, die Ihr Erbe nicht kennen, nicht kennen lernen wollen und es im Sinne von deren Fortschritts-Interpretation abreißen und zerstören könnten. Was dann garantiert nicht übrig bliebe ist Ihre Identifikation mit dem dann Entstandenem.
Übrig bliebe nur mehr drive in oder doch lieber gleich weg.
Das kann niemand Anspruch sein. Die ach so heiß begehrte Heimat wäre dann verlassen, verraten und verkauft.
Soweit brauch es indes nicht zu kommen, wird es nicht kommen. Der Zeitgeist ist in Gerolstein einer neuer.
Die Art von Dialog den der Stadt-Bürgermeister nun auch wieder als Bürgerversammlung ankündigt ist ein erster Schritt und wichtiger Anfang dessen was von einer unabhängigen Moderation an Zusammenführung von zukunftsfähigen Ideen für Gerolstein möglich gemacht werden kann. Sie alle sind Profi genug um von Innen heraus das genau Passende zu entdecken.
Ergreifen Sie nun diese zweite Chance. Öffnen Sie sich dem Dialog, der demokratischen Beteiligung, von gemeinsamen Treffen, aller mit allen, mit Unterstützung einer professionellen Moderation durch Mainzer Finanzierung. Es ist die Zeit. Es ist ihre, unser aller Heimat.
Sofia Camargo & Thomas EJ Klasen