STADTUMBAU
Gerolstein, Gerolsteiner_innen und GEROLSTEINER sind die unterschiedlichen Teile ein und derselben Medaille. Eines steht vor einem grossen Wandel. Und die anderen?
Zudem ist Parkraum der Raumkiller. Wundert sich noch wer warum das Zentrum so tot ist?
Auch in Gerolstein gilt die Politik der Bürgerbeteiligung. Ein derart komplexes Unternehmen wie das Bund-Land-Programm des Stadtumbaus macht es auch geradezu erforderlich, da die Auswirkungen der Maßnahmen praktisch jede_n berühren, ob zur Freude oder nicht.
Die Notwendigkeiten, Herausforderungen und Erwartungen sind immens. Daher wird alleine die Landesregierung durch ISEK, „Stadt im Fluss“ und andere Programme über 10 mio Euro in Gerolstein investieren. Vermutlich aus zwei Gründen:
Einerseits ist Gerolstein eine bekannte Marke in Deutschland, Europa und der Welt, wie Rüdesheim und Wein und wie Champagner und Frankreich. Andererseits findet sich von seinem Nimbus im Ort selber praktisch nichts wieder. Dort existiert ein großes Vakuum. Nicht erst allein durch den Abriss des Brunnenbetriebs Brunnenstr..
Das Gerolstein seine internationale Berühmtheit schenkende ist bekanntermassen sein Wasser. Durch diverse Konzentrationsprozesse entstand davon als Synonym und Alleinstellungsmerkmal GEROLSTEINER®.
GEROLSTEINER® selbst produziert, im eigentlichen Sinne, nichts. Es füllt „nur“ ab was ihm die Natur schenkt, und stets, oder noch, praktisch frei von Kosten und Lasten zur Verfügung stellt. Diese Natur ist räumlich eingefasst in die Ortschaft Gerolstein. Nicht genug der Verbindung, Ihr Produkt trägt auch noch ihren Namen.
Die Unternehmung GEROLSTEINER® ist somit geradezu untrennbar mit dem Geschick Gerolsteins verbunden, und umgekehrt.
Passiert etwas mit den Quellen – so ist es aus mit GEROLSTEINER®. Sowas kann sich durch einen verunglückten Gefahrguttransporter auf der Brunnenstr. ergeben. Großes Risiko für die Quellen nähert sich an durch den weiteren Abbau von Lava, von dessen Mineralkraft und Speicher-Volumen das Entstehen von Mineral-Wasser so sehr abhängig ist. Sonstige politische Entscheidungen, die z.B. GEROLSTEINER®´s garantierte Einzigartigkeit und Ihre Quellen tangieren, durch Baumassnahmen etc., oder auch nur ihr Image gefährden, usw. usf., sind mögliche Eingriffe in Ihre Existenz.
Beeinflusst GEROLSTEINER® diese Themen, beeinflusst es sie?
Die System-Abhängigkeit von GEROLSTEINER® zu Gerolstein ist derart omnipräsent, dass es die Vorstellungen von nur der Pflege einer guten Ehe bei weitem übertrifft.
Doch was tut de facto GEROLSTEINER® für diese (innige) Beziehung, ausser Arbeit zu geben und Steuern zu zahlen, was eine jede ehrliche Unternehmung pflegt zu tun?
Ist denn GEROLSTEINER® nach dem Abriss des Betriebs Brunnenstr. nun tatsächlich fast vollends von seiner Quelle entrückt?
Jahrzehnte zurück erkannte GEROLSTEINER® noch seine totale Verwobenheit und engagierte sich offensichtlich mit der Stadt und den Menschen innig. Das Sprudelfest ist das prominenteste Beispiel. Die Leute waren voll des Lobes über ihr/Ihr Unternehmen.
Und heute? Die einstigen Partner sehen sich nicht einmal mehr. Man/n ist sich aus dem Weg gegangen. Nur mehr eine Pipeline verbindet.
Der Umstand, dass GEROLSTEINER® per Gesetz nicht noch weiter vom Ursprung wegziehen kann, darf, sollte zumindest ein Management daran erinnern, dass dieser beiden Verbindung mit Leben zu erfüllen ist.
GEROLSTEINER® möchte sich doch, und tut es sehr erfolgreich, als ein modernes Unternehmen mit einem zeitgemässen und gesundbringenden Produkt präsentieren, welches inmitten einer heilen Welt entsteht.
Zum Imageaufbau, seiner Pflege und den Werbebotschaften gehört dazu unabdingbar, praktisch alternativlos, eine symbiotische Kooperation mit Ihren Gastgebern: der Natur, der Stadt Gerolstein und seinen Menschen.
Viele Getränkehersteller, gerade solcher boomender lifestyle-/Bio-Produkte, pflegen inner- wie ausserbetrieblich eine transparente und offene Kommunikation. Das ist gelebte Demokratie. Zum Vorteil des betrieblichen Klimas, der Innovationskraft und der Verbundenheit aller untereinander die zum Entstehen eines Produkts beitragen.
So tragen wir alle Verantwortung.
Das gilt auch für die Ökologie und Herkunftspflege. Doch sie sind unvereinbar mit den Transportmethoden mit denen GEROLSTEINER® sein reines Naturprodukt ausschliesslich bewegt. Mit jeder Brummifahrt gräbt es sich, oder anderen, das Wasser selber ab. Dazu lärmt es überall, verpestet die Luft und auch deren Russpartikel landen irgendwann im Grundwasser, in unseren und in Ihren Quellen.
Ein Premiumanbieter kann das nicht weiter verantworten. Doch sie können es sich leisten es anders zu tun. Das macht den Wandel besonders einfach.
Ein Pilot-Projekt eines E-Transports vom Abfüllort zur Bahnverladung und am Zielbahnhof wieder per elektrischer Energie zu den Verteilern würde GEROLSTEINER gratis eine grosse publicity schenken und garantiert auch neue Käuferschichten erschliessen.
Ein Austausch mit einer sich nun mit einem neuen Chef (gebürtiger Rheinland-Pfälzer) neu ausrichtenden Bahn bietet sich jetzt an. Die DB muss nämlich zurück in die Fläche. Das hat sie erkannt.
Das Bund-Land-Programm des Stadtumbau ist eine der Möglickeiten von GEROLSTEINER® sich direkt und nachhaltig in Gerolstein zu engagieren. Dabei kommt des Grundstücks Brunnenstr. weitere Nutzung eine zentrale Rolle zu.
Zur Erinnerung: das Stadtgefüge unterhalb der Löwenburg ist seit den Zeiten der industriellen Revolution durch Brunnenbetriebe maßgeblich mitgeprägt worden. Hunderte von Arbeitenden brauchten ein Heim und eine Deckung ihrer Konsum- und sozialen Bedurfnisse. Für letztere kam besonders die Hauptstrasse auf.
Doch der GEROLSTEINER® Wegzug hat dort ein städtisches und gesellschaftliches Vakuum mit verursacht. Nun ist es auch eine Pflicht die gesellschaftliche Verantwortung aktiv anzunehmen um eine neue Balance der alten Heimstätte zu fördern.
GEROLSTEINER® zog aus vielerlei Gründen ins ferne Industriegebiet. In den letzten Jahrzehnten setzten Planer, Verwaltung und Politiker, wie beinahe überall, auf die Auto-Bequemlichkeiten einer verkehrsgerechten Erreichbarkeit. Was nur ging wurde an Wohnen, Handel, Industrie und Freizeit aus der Mitte heraus an den wachsenden Rand mit viel Platz, bei gleichbleibender Bevölkerungs-zahl, ausgelagert. Drive in schien die Lösung und als das Original auch noch kam wirkte alles wie perfekt.
Denn der Niedergang der Innenstadt hatte längst eingesetzt. Der Bräter sollte ihre Wiederbelebung einläuten. Doch seine Anziehungskraft erreichte die Hauptstraße nie, sein Fettgeruch indes schon.
Warum sollte nun ausgerechnet das Um- und Ansiedeln von zwei Supermärkten auf dem dann noch stadtferneren Brunnengelände die Wende bringen? Es ist ein Hoffen wider besserer Erfahrungen. Es erschließt sich nicht. Ausser wieder mit dem PKW und der rauscht gerne einfach davon.
Würden die Märkte kommen, so bliebe praktisch nichts von der historischen Nutzung am eigentlichen QUELLORT von GEROLSTEINER®. Denn, zur Vergewisserung, dieser ist nicht im Industriegebiet, sondern im Herzen Gerolsteins.
Aus Ehrfurcht vor der GEROLSTEINER® ernährenden Natur, aus Dankbarkeit, vollumfänglichen Verbundenheit zu und Abhängigkeit von den Quellen, kann synergetisch doch nur eine Konversion diesen Geländes in Richtung der historischen, aktuellen, wie zukünftigen Nutzung, in Richtung der besonderen Energie der dortigen Erde gehen, in Richtung Wasser.
Gerolsteinerinnen, Gerolsteiner, GEROLSTEINER®: Vergessen Sie Ihren Ursprung nicht!
Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf wie sowas möglich ist.
Diverse Anregungen zum Thema Wasser haben alle Stadtratsfraktionen, die Bürgerbeteiligung und Initiativgruppen mit einem Aqua-Park und mehr ja bereits gestreut. Das ist spritzig, interessant und begrüssenswert und zeigt den Weg auf.
Wie Gerolstein im deutschen Sprachraum gleichbedeutend mit reinstem Wasser ist, so könnte diese Aussergewöhnlichkeit an Einzigartigkeit weiter aqua-adäquat unterstrichen werden.
Wie mit einem Wasser-Institut. Einer internationalen Einrichtung die den Menschen dieser Welt erklärt und zeigt wie Wasser allerhöchster Qualität entsteht. Das Konzepte exportiert, wie überall Trinkwasser gefördert, überhaupt oder wieder gewonnen werden kann. Das Außenstelle sein kann, als eines der zahlreichen Universitäten im Umfeld der Eifel, mit Feldforschung und Lehre. Oder als Ort der Praxis des entstehenden UN-Wasser-Instituts in Koblenz. Das Aus-Bildung am lebendigen Objekt macht.; usw., usf., eben an der Quelle der Erkenntnis ist und den Umgang mit ihr ganz nah am Wasser demonstriert.
Gerolstein könnte Standort einer wissenschaftlichen Einrichtung sein und in der Eifel, als einer solchen Wüste bisher, diese mit purem Wasser zum Blühen bringen und einen Wandel im kognitiven Verständnis bewirken. Auch zur Bewahrung der Interessen von GEROLSTEINER.
Der Anwendungen und Aufgaben sind keine Grenzen gesetzt. Denn Wasser ist neben Luft das wichtigste Lebensgut und mehr und mehr Grund für Konflikte weltweit.
Überhaupt kann sich um das Thema Wasser ein ganzer Campus von Ausbildung, Dienstleistern und Spezial-Unternehmungen, wie ihn die Bürgerbeteiligung vorschlägt, entwickeln. Bereits jetzt sind, ausser derer von GEROLSTEINER®, Kompetenzen vor Ort. In Pelm wird Kalkgestein zu Substanzen zur Wasserentsalzung veredelt und in Mürlenbach werden Spezialpumpen produziert.
Weitere Optionen sind zum Thema Wasser stattfindende Fachveranstaltungen und Events, mit denen GEROLSTEINER® rund um sein Radsportengagemnet sehr positive Erfahrungen, eben auch für Gerolstein, hat machen können. Messen und Kongresse zum Wasser, z.B. auch über seinen Einfluss auf unser Wohlergehen und Gesundheit, sind unmittelbar vorstellbar. Im Wasser-Institut sind die Hörsäle dann auch ein Kongress-Zentrum. Ein dazu erforderliches Seminar-Hotel integriert auch an der Quelle Wellness-Einrichtungen, ein SPA, mit einer Sauna bis zur renaturierten Kyll.
Es gilt mit der Landesregierung und Universitäten, wie RWTH Aachen, oder der Bundesinstitution GIZ, Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, und der UNESCO im nahen Bonn, dem UNESCO Wasser-Institut in Koblenz Gespräche zu führen wie sich ein W-I-G oder eine Aussenstelle gestalten können.
Durch den Lückenschluss der Eifelquerbahn hätten dann die beiden Wasser-Institute in Rheinland-Pfalz auch eine direkte, moderne und ökologische ÖPNV-Verbindung.
Zum volksnahen „WasserWissensWerk“ im Nationalpark Hunsrück-Hochwald wäre das W-I-G eine wissenschaftliche und unternehmerische Ergänzung, ein Standort zur Wirtschaftförderung. Staatssekretär Kern vom Mainzer Innenministerium stellte zudem für derat substantielle Vorschläge zusätzliche Fördergelder zur Konversion des Brunnengeländes in Aussicht.
Aber eben und gerade GEROLSTEINER® hat die Grösse und die Kraft sehr positiv auf öffentliche Prozesse einzuwirken. Es hat auch die Verbindungen wie kaum ein anderer Brunnenbetrieb in Deutschland zu entsprechenden Institutionen und Firmen diese von einer win-win-Bewegung in Kenntnis zu setzen und Überzeugungsarbeit zu leisten, davon Teil zu werden.
Anstatt der benachbarten und siechenden Einkaufstraße Hauptstrasse auch noch den Rest an Würde, Integrität und Geschlossenheit durch Abrisse und Entstehung von sog. Sichtachsen, Zuwegen zu nehmen, Lärmbrücken zur Bundesstrasse und ein neues shoppen am Rand zu schaffen, hätte derart entstehende Wasser-Wirtschaft, eine neue Wertschöpfung des Wassers, wie einst die Brunnenbetriebe selbst, eine sehr vitalisierende Wirkung auf das gesamte Stadtgefüge unterhalb der Löwenburg.
Wäre GEROLSTEINER® denn nicht auch froh und zufrieden mit sich und könnte gar damit werben, wenn es seinen Ursprung pflegt, ihn nicht entwidmet und Gerolstein hilft wieder zu sich zu finden?
Pläne, leer stehende Gebäude im Areal der oberen Hauptstrasse, auch zur Unterkunft der für Sie temporär tätigen Fachkräfte, wieder aufzubauen sind sehr begrüssenswert.
Zugezogene Künstler malen bereits in dortigen Ladenlokalen, regen Kunden zum Austausch ein. Alle freuen sich auf mehr und werben darum.
Das Prinzip von kunsthandwerklichen und künstlerischen Werkstätten in leer stehenden Laden-Lokalen als Zwischen-Mieter ohne Mietkosten hat sich überall bewährt. Nicht staubende Dauer-Ausstellungen, sondern werktäglich aktive Ateliers und Werk- wie Proberäume die sich verpflichten monatlich einen für alle gemeinsamen Vernissage-Termin anzubieten. Mode, Malerei, Bildhauerei, Musik, alles kann beim lebendigen Entstehen beobachtet werden. Urplötzlich wäre die obere Hauptstr. ein swingender Kultur-Ort und attraktiv für die Jugend, junge und erfahrene Erwachsene, Studenten, sonstige Enthusiasten und Besucher von GEROLSTEINER®.
Auch wird von prominenter Seite nachgefragt das Licht (der Kunst) nach Gerolstein zu bringen. Als dauerhafte Licht-Kunst-Installationen, oder temporär und in zeitlich festgelegten Abständen, als Biennalen, an vielen Orten gleichzeitig, von mehreren Künstlern, gar in Verbindung mit Wasser. Alles ist möglich. Andernorts, wie am nahen Mittel-Rhein, gibt’s dazu bereits viel interessantes und sehr erfolgreiches zu studieren.
Unterstützen wir alle die grossen und kleinen Prozesse des Wandels und des sich-wieder-Entdeckens. Es ist die pure Freude. Gemeinsam noch mehr.
GEROLSTEINER® hat zwar vor langer Zeit seine Absichten mitgeteilt, dennoch ist ohne offensichtliche Dringlichkeit nun der Brunnenbetrieb abgeräumt worden. Vieles ist in Gerolstein über die Jahre abgerissen worden. Nichts hat sich dadurch wirklich verbessert.
Ein wunderschöner Brunnenbetrieb stand in der Nachbarschaft des heutigen Rathauses. Fotos erinnern noch an die einstige Eleganz. Über dem ältesten, verbliebenen Industriegebäude Gerolsteins, der Drahtwarenfabrik, lastet nun auch das Schwert eines Teil-Abrisses und ein Verschwinden in alle Ewigkeit.
Der berühmte Neurologe Manfred Spitzer beschreibt derart Phänomene kurz und knapp so: die Erhaltung von kulturellen Errungenschaften, wie Architektur, ist maßgeblich verantwortlich damit das Gedächtnis dieser Kultur nicht verloren geht. Andernfalls droht Verdummung.
Doch immer noch gilt in Gerolstein: alte Gebäude, ob Schulen, Verwaltungen, Häuser, Werkhallen, etc. haben kein Bleiberecht, verlieren sie einmal ihre ursprüngliche Funktion. Sie werden abgerissen. Existenz berechtigt wohl nur eine ständige Leistungsbereitschaft.
Gibt es denn keinen Platz für das Alter, für Muße und Kontemplation, für Freude und freien Raum zur Entfaltung? Wenn nicht Geld und Ideen von außen kämen, hätte Gerolstein jemals die sich nun entwickelnde „Stadt im Fluss“ entdeckt?
Wo ist das sich Erkennende, das Bewahrende in einer doch als so konservativ und christlich geltenden Region und ihrer Bevölkerung?
Es ist schwerlich aus zu machen. Vielmehr entstanden über die Jahre vielfache Grotesken. Zwischen Geiz und Gier ist eben kaum Raum für Ästhetik. Ein mit vielen Erwartungen gestarteter Hotel-Neubau mit dem Aroma einer Autobahnraststätte ist längst gestrandet. Eine Wild-West-Einkaufsmeile in modularer Schnellbauweise mag sich selber nicht mehr sehen und sucht nach Auswegen.
Ein weiterer, dieser schon mal als Schrottimmobilie abgekanzelter, alter Baukörper war auch der Lokschuppen. Bis er nach Jahrzehnten des Verfalls wiederentdeckt wurde und heutzutage das kulturelle Rückgrat der Stadt bildet(e). Eine private Initiative und bürgerschaftliches Engagement, gefördert mit öffentlichen Mitteln. Wer hätte diesen Erfolg je vermuten können? Etwas wovon GEROLSTEINER als Werbeargument bei der Findung von Führungskräften unmittelbar profitiert. Doch wie lange noch, oder wann wieder?
Geht der Lokschuppen den Weg, wie die mit ihm zu seiner Zeit reaktivierte Eifelquerbahn und gerät ebenso in baldige Vergessenheit? Weil es wenig Bewusstsein für´s Erbe gibt, sofern es sich nicht unmittelbar auszahlt? Es an Visionen und kommunaler Eigeninitiative fehlt? Auch mal mutig zu sein andere Konzepte von Dasein zu respektieren und mitzutragen?
Hat Gerolstein denn überhaupt einen Kulturhaushalt? Oder ist das eher Privatsache?
Wie steht GEROLSTEINER® auch zur Kultur vor Ort? Sein Mutterkonzern zumindest pflegt intensiv ein Kulturleben in Bitburg und in Berlin im Bode-Museum, auch ausserhalb von Geburtstagen. Ist Gerolstein es weniger wert?
Lokale Wirtschaft zu fördern anstatt ein vermeintlich preiswerteres Angebot von irgendwo auszuwählen ist auch ein Teil von Kultur und Nachhaltigkeit. Die Nutzung der ökologicheren Bahn durch GEROLSTEINER®, eben auch mittels örtlicher Infrastruktur und Firmen, wäre nicht nur ein wahrhaftiger Umweltschutz, sondern auch ein Zeichen an viele Unternehmen, Bürger_innen und vor allem Politiker_innen in der Eifel, dass es auch andere, oft alte, Wege gibt gut ans Ziel zu kommen. Anstatt Sicherheit gibt es zusehends wieder mehr Unfälle, Verletzte und Tote auf immer breiter werdenden Strassen und von der christlichen Partei geforderten Autobahnneubauten.
Letztere fordern indes auch nur Umwelt-Opfer und produzieren, im Umkehrschluss, weniger Mineralwasser. Sind nicht auch die letzten 12 Monate die trockensten in der Region seit dem Beginn der Klimaaufzeichnung?
Eine Erhebung der Bundesregierung Anfang April 2018 besagt, dass mehr als die Hälfte der autofahren-den Bundesbürger_innen, nämlich 60%, sich einen Wechsel zum ÖPNV vorstellen können. „Das Auto belaste sie mehr als es entlaste. Dazu bräuchte es aber auch eine adäquate Alternative.“
Dazu ist GEROLSTEINER®, als grosses Unternehmen, gefragt wie nah sie am Puls der Zeit sind.
Ein tatsächlich existierender ÖPNV ist nur dann eine Alternative wenn er auch tatsächlich attraktiv ist. In einer Welt des sog. freien Wettbewerbs hat er sich den scheinbaren Bequemlichkeiten des Autos zu stellen. Ansonsten ist es ein Subventionsmonster ohne Wert, ohne nennenswerte Nutzung und dann nur mehr Motiv für weitere Angebotskürzungen und Strassenaus- und neubau.
Busse können ergänzen wo Schienenstränge nie lagen oder herausgerissen wurden. Andernorts ist die Verbindung von Zug und Schiene im Bewusstsein fest verankert und garantiert ein Weiterkom-men, wann und wohin auch immer.
Daran ist anzuschliessen, entstandene Lücken zu schliessen und moderne Fahrzeuge, sowie kurze Takt- und Fahrzeiten anzubieten.
Gut 1 Stunde Zug-Fahrzeit nach Köln war auch schon mal ein Thema. BM Bongartz ging zuletzt damit auf Stimmenfang. Warum dauert die Zugfahrt nach Trier im Normalfall mittlerweile fast 90 min, anstatt 60 min, wie noch vor Jahren? Dies bedingt z.T. eine Gleisinfrastruktur wie sie die fran-zösischen Nachbarn nach deren Reparationsabbau des zweiten Streckengleises 1945 hinterliessen.
Daran etwas zu ändern obläge doch eigentlich einem Landesbetrieb für Mobilität. Der täte gut daran seine Planungskompetenzen auf den ökologischen, regionalen Schienenverkehr zu erweitern, ohne Einschränkungen. Darauf muss ein Land, seine Bevölkerung und die Wirtschaft gemeinsam mit dem Bund hinwirken.
Eine Verwaltung, die fast ausschliesslich Mobilität mit Automobilität gleichsetzt, ist obendrein nicht neutral. Sie tendiert, wie natürlich, zum Lobbyismus für ihr Vehikel. So als wären wir noch in den 50ern und Diesel-Gate, Feinstaubbelastung und Klimawandel wären noch Fremdwörter. Mögen LKW und PKW in den Weiten der Eifel immer staufrei dahinrasen, so ist jedes einzelne Gefährt auf seinem Weg in die Ballungsregionen direkt veranwortlich für den tagtäglichen GAU in den Städten und deren Autobahnen.
Gedankenlosigkeit auf dem Rücken von Millionen? Es riecht förmlich nach den Notwendigkeiten einer konzeptionellen Neuausrichtung.
Sie kommt bestimmt im neuen Haus an einem neuen Standort in der Stadt.
Jede lebendige Innenstadt braucht eine Verdichtung seiner Nutzungsfunktionen und eine Ästhetik die den Geist schweifen lässt und den Gast, ob im Ort zuhause oder von weiter kommend, an sich bindet.
Gerolsteins Zentrum jedoch offeriert wenig Inspiration und krankt an einem endlosen Vorkommen an Parkplätzen. Das ist einmalig. Entlang der Mittelachse Bundesstrasse ist alles zugepflastert und mit parallelen Streifen parzelliert. Mit oder, meist, ohne Auto drauf. Das sind generell tote Flächen. Da passiert praktisch nichts. Zudem ist Parkraum der Raumkiller. Wundert sich noch wer warum das Zentrum so tot ist?
Es geht noch schlimmer, denn autovernarrte Planer wollen den Parkraum, z.B. anstelle des LBM, erweitern.
Im Prozess der Veränderungen kann Gerolstein studieren, was andern-orts, den sogenannten Schwarmstädten, Orte jedweder Größe mit einer besonderen Anziehungskraft, wie Berlin, aber auch Monschau, Oberstdorf, anders ist.
Wer eine Schwarmstadt ist ist Selbsterklärung und Selbstverständnis einer jeden Gemeinde.
Diese bieten jungen Menschen ein zuhause. Haben ein dezidiertes Kulturleben, für alle, welches den Horizont des Alltäglichen weitet. Für Menschen unter 25-30 gibt’s vielfältige Angebote, zeitgemässe und qualitative Ausbildung auf höchstem Niveau. Generell wird Verkehr in Schwarmstädten neu organisiert. Fuss-, Rad- und ÖPNV-Verkehr haben vorrang. Straßenverkehr und Parkplätze dominieren nicht mehr den öffentlichen Raum, sondern ordnen sich unter und werden zurück gebaut (wie im Senatsprojekt der Begegnungszone in Berlin/ mit Beteiligung des Atelier Camargo Klasen), Kopenhagen
(https://www.youtube.com/watch?v=i_ZmTZzbo2k). Der Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoë, meint sogar: „Autos haben in den Städten nichts mehr zu suchen.“ Und machte Ernst damit.
Viele mögen einwenden, dass Gerolstein als kleine Landstadt abhängig vom Auto sei und nicht vergleichbar mit dem riesigen Paris ist. Aber ist umgekehrt Gerolstein nicht mindestens so einzigartig wie Paris und hat Paris nicht das, was ihr die Eifel namentlich schenkte und die Stadt an der Seine weltberühmt machte?
Im Verhältnis zu Paris hat Gerolstein aber verhältnismässig wesentlich mehr verkehrsbedingte Probleme: Strassenlärm und eine hohe Abgasbelastung in Sarresdorf und besonders in der Lindenstr., u.a. durch An- und Abtransporte zu und von GEROLSTEINER®. 1000 LKW-Über-fahrten zählt die Hochbrücke täglich. Durchgangsverkehre zwischen den Autobahnen, die laut Lobby eigentlich die Orte entlasten sollen, lärmen in der Tallage Gerolsteins, besonders auch nachts. Zusätzlich erzeugte Verkehrsströme durch Auslagerungen von Handel, Industrie und der Schaffungen peripherer Neubaugebiete und subventionierter Parkplätze in Premiumlage.
Bedeuten denn weniger Parkplätze im Zentrum auch viel weniger Platz für Pendler, Einkäufer, die Kirmes, für geselliges Zusammensein im öffentlichen Raum?
Mitnichten. Für diese 1 grosse Veranstaltung im Jahr können keine zentralen und grossen (Park-) Plätze als Vorbehalt dienen. Das kann sich keine Kommune leisten, ist auch nicht notwendig. Es gilt für diese 1 Woche im Jahr die inmitten liegende Bundesstrasse zu schliessen. Diese kann gesperrt werden, wie es nach zahllosen und schweren Unfällen erforderlich ist und eine jede grosse Baumassnahme wie natürlich täte. Wie es für den geplanten Abriss und Neubau der Hochbrücke glatt für Jahre hinweg vorgesehen ist.
Für viele Veranstaltungen wird in Berlin die grösste innerstädtische Strasse gesperrt, über Wochen, über Monate. Das ist mittlerweile normal und die Leute haben sich darauf eingerichtet. Es bringt ihnen ja auch etwas. Gesperrte Strassen reduzieren bei grossen Festen das Unfallrisiko enorm, sie offerieren ein freies Umherschlendern und obendrein ein riesiges Potential an Parkplätzen.
Überörtlicher Verkehr ist ensprechend an der Quelle bereits umzuleiten.
P&R-Pendler sind zu unterstützen und könnten in grosser Anzahl per ÖPNV reisen. Für Bus & Bahn als öffentliches Transportmittel für alle kann geworben werden, deren Qualitäten überhaupt wesentlich verbessert werden. Der Kreis, z.B., könnte günstige Tarife anbieten, Zeitkarten für jeden erschwinglich machen, anstatt dass die öffentliche Hand teure Parkplätze subventioniert.
Brachland, wie auf der Westseite der südlichen Hochbrücke, kann intensiver, besonders als P&R genutzt werden, mit separatem Zugang zum Bahnhof. Einpendler per Auto bilden Fahrgemeinschaften. Sofern es denn für weitere im vorhandenen Angebot keinen Platz gäbe, könnten von periphären Parkplätzen, oder Bahnstationen, wie Pelm, aus per Bahn-shuttle in kurzen Zeitabständen Personen zum Zentrum transportiert werden. Falls erforderlich....?
So oder so: ohne ein mehr an Flexibilität im Umgang mit dem Auto wird es nicht weiter gehen, nicht weiter laufen.
Ein Fahrrad-Verleih am Bahnhof und Tourismus-Zentrale ist erforderlich. E-Biken in der bergigen Eifel kann unterstützt werden. Radwege für nicht-touristische Zwecke können ebenso angelegt werden. Zu festen Zeiten zirkulierende Taxen machen Tarife günstig und Verbindungen ohne eigenes Auto möglich. Es gibt einfach so vieles an Optionen.
Pläne überlasteter und von Partikularinteressen geleiteter Büros zum Stadtumbau deren erster, Kaiserhof, und letzter Punkt, des Landesamts für Mobilität (LBM) Verwaltungsgebäude, der to do Liste Abrisse vorsehen, negieren das Bestehende. Verstehen es nicht, können die Stadt nicht neu oder anders beleben, nicht weiterentwickeln. Können nur mehr zerstören.
Hinter des Planers eigener Interpretation vor dem Stadtrat von Stadt-balkonen versteckt sich eine irreparable Gedanken- und Phantasie-losigkeit, vereint mit örtlicher Unkenntnis vor deren Grausamkeiten kein Gebäude mehr sicher wäre. Angeblich Ausblicke schaffen und dafür die historische Geschlossenheit der Hauptstrasse des Burgdorfs aufbrechen? Das gilt es zu verhindern.
Die Innenstadt braucht nicht breitere Zuwege, die dann doch ins sprichwörtliche Nichts führen, in eine durch Abrisse noch mehr entleerte, aber dann garantiert zugigere Meile. Sondern eine neue Dynamik, die ihr wieder eine wichtige Rolle im Stadtgefüge gibt durch die es die Freude ist zu flanieren.
Wer glaubt, durch das Ziehen von Zähnen die Atmung zu erleichtern, hält auch Ober- und Unterkiefer, nämlich die Höhenunterschiede in Gerol-Steins Mitte, wie vom Planer vorgetragen, für ähnlich problematisch.
Warum eigentlich sollten die Berge für Gerolstein ein Problem sein? Es ist schlichtweg Blödsinn.
Die Felsen im Tal der Kyll sind die Markenzeichen der Stadt. Diese Terrassen sind charmant. Andernorts wird jede Erhebung gehuldigt. Das Edelste findet sich hier wieder.
Wie ein Bild in der Landschaft, wie ein Bühnenbild sind die Staffelungen von Felsen und Bauten. Da diesem Berg und Gesamtgefüge von ganz unten, der Kyll, bis zur Löwenburg bisher nur Parkplätze zu Füssen liegen, ergibt sich bisher keine Einheit und keine Verbindlichkeiten.
Verschiedene Höhenniveaus, Etagen, mit Leichtigkeit zu überwinden, stellt sich als Aufgabe in fast jeder shopping-mall, wie natürlich. Oder nicht? Denn dort werden ganz natürlich Aufzüge und Fahrtreppen installiert. Die verbinden, zumindest während der diversen Ladenöffnungszeiten, von 7 bis 22 Uhr.
Im Rondell hat es bisher nicht funktioniert, auch mit derart Technik, eine Nutzer-Dynamik aufzubauen. Also täte es ein Gutes das Gebäude und das Umfeld umzubauen. Ein erlebnisorientierter Aufstieg im Treppenhaus, u.a. mit einem gläsernen Aufzug, als auch mit Akzentuierungen der eigenen Terrassennutzung, helfen. Darüber hinaus ist dem Rondell dringend geraten, Hilfe zur Seite zu stellen.
An anderer Stelle in der Brunnenstrasse ist ein vorhandener Baukörper in den Hutterparkplatz hinein zu erweitern. In diesem Gesamtbau ist dann ein Mix von Geschäften und Dienstleistungen stragetisch zwischen einem Magneten oben, an der Hauptstr, und einem Magneten unten, zum Hutterparkplatz, positioniert. Grosszügig, hell und offen sind alle Etagen diesen shoppings dann per stufenloser Fahrtreppen, Fahrsteige, fliessend verbunden. Das ergibt eine weitere Stadt im Fluss.
Vom Roden-Parkplatz aus kann eine strassenüberbrückende Verbindung zum ehemaligen Flora-Betrieb einen in ihr neu zu beheimatenden Vollsortimentierer, einem Supermarkt der beiden örtlichen Anbieter, an die Stadt heranbringen, eine vollumfämgliche Deckung des täglichen Bedarfs wieder im Zentrum ermöglichen und somit die Kaufströme wieder in die Stadtmitte lenken.
Mut und Grösse für einen begeisternden Stadtumbau und ihn ergänzende Architektur schaffen ein neues Klima. Eine Kultur eines Einkaufens hielte wieder Einzug in Gerolstein. Nicht mehr nur aus monotonen Einheitsbauten heraus über trostlose Parkplätze in Kofferräume verstauen, sondern Orte der Begegnung schaffen. Das was obendrein kein online-Handel anzubieten hat.
Ganz zu Recht sehen Planer den Hutterparkplatz vor einer Aufwertung. Scheinbar zufällig ist diesem Ort eine Schlüsselfunktion zugefallen die ihm einst nicht angedacht war.
Den Aufenthalt werden neue Dynamiken des Einkaufens im Umfeld ganz entscheidend weiter verändern. Um dem Areal, über seine Mono-Funktion des Parkens, eine Einheit zu geben und dynamischer Teil eines Stadtensembles bis zu den Höhen der Löwenburg zu werden, braucht er die gefühlte Geschlossenheit eines Platzes.
Eine partielle und feinsinnige Randbebauung entlang der Bundesstrasse verleiht diesem noch windigen Ort eine ungeahnte Aufenthaltsqualität und verdichtet die Nutzung der bisher losen, nun zueinander findenden Elemente zwischen Haupt-, Brunnenstr. und Bahnhof.
dm gilt unter den grossen Handelsketten als besonders sozial, ökologisch und gesellschaftlich engagiert. Mit Sicherheit liesse sich gemeinsam etwas aufbauen.
Mit deren Umzugswillen und ganz nebenbei, dank der neuen Attraktivität eines städtischen Einkaufens, verliessen mehr und mehr Geschäfte das Ensemble der Verkaufs-Barracken im hinteren Sarresdorf. Wodurch sich dort eine neue Bewertung der gesamten räumlichen Struktur ergäbe.
Z.B. im vorderen Teil von Sarresdorf durch eine anspruchsvolle Verbindung der vorhandenen Kulturträger.
Ein Friedhof wird offiziell zum Park, der Erinnerungen, und erstreckt sich weiter, fliessend, ganzheitlich und deutlich abgrenzend zur Bundesstrasse über Museen, Gärtnerei, Fachwerkbauten, Bach, Fussweg zur Kulturstätte Drahtwarenfabrik, Cafés und, dringend zu veränderndem, Parkplatz, speziellem Fussgängerüberweg hin zur Erlöserkirche, zur Villa Sarabodis und weiter zum Kyllpark der Stadt im Fluss. Das Kultur-Dorf Alt-Sarresdorf aus lauter Juwelen wäre perfekt und unheimlich attraktiv.
Was im alten Sarresdorf die traditionelle Bildung ist, so macht im hinteren Teil der Strasse die Aus-Bildung sie bereits jetzt ganz stark. Als Ergänzung zum Wasser-Institut, seinem Campus und zur erwachten Nähe zum Wasser, wäre dazu in den frei werdenden Hallen ein Technologie- und Gründerzentrum zu den Stärken der Eifel, die der Natur, wie Wind, Sonne, Wasserkraft, den Naturprodukten, wie Bio-Lebensmittel, der Veredlung und Aufwertung von Rohstoffen, etc. einzurichten.
Sich dann spezialisierender Handel und Servicedienstleister bereichern und ergänzen sich zueinander.
Eine von Köln und Luxemburg, von Brüssel und Bonn umgebende Eifel hat ringsum boomende Märkte und grosse Nachfragen nach alternativen Produkten und Dienstleistungen. Das kann die Eifel als regionaler Produzent anbieten. Könnte. Müsste!
Und wieder zurück ins Zentrum. Was es garantiert zwischen den verschiedenen Höhen-Niveaus in Gerolsteins Mitte nicht braucht sind zusätzlich Stadtbalkone nach Art der Planungsbüros. Denn tatsächliche Stadtbalkone gibt es bereits ausreichend. Gegenüber vom alten Rathaus, in einem längst vergessenen Zentrum der Stadt, der Pranger, jetzt als Parkplatz. Was sonst? Umgeben ist dort der entzückende Ausblick von historischen, wunderschönen Stadthäusern. Leider sind diese auch sich selbst überlassen oder gar im Verfall befindlich. Immerhin ist deren Reaktivierung vage angedacht und wäre sehr, sehr wichtig und bedeutungsvoll.
Der Aufgang zur Löwenburg, dort wo einst grosse Feste nach leuchtendem Aufstieg stattfanden, bietet schönste Plätze und Aussichten. Auch der Aufgang zur St. Anna Kirche ist einer. So wäre auch sie in der Stadt angekommen. Auch gleich mehrere Stadtbalkone, auch noch auf verschiedene Ebenen verteilt, bietet in Form und Funktion das Rondell.
Da dieser Bau tatsächlich wie ein letzter Zahn eines Gebisses noch einzeln in der Landschaft steht, es bisher von dort aus nur Sichtkontakt und Verbindungen zu mindestens 3 grossen Parkplätzen und eine lärmende Bundesstrasse gibt, hat es das Rondell, obwohl mit einer eigentlich ansprechenden Architektur, sehr, sehr schwer.
Da die Idee der eigentlichen Stadtbalkone generell sehr charmant ist, könnten alle vorhandenen Stadtbalkone aufgewertet werden.
Die Westeifelwerkstätten stellen Stadtmobiliar, zudem preisgekröntes, her. Somit liegt es auf der Hand, für jeden dieser einzelnen, schön verschiedenen Stadtbalkone ein eigenes Design einer Sitzgruppe in Auftrag zu geben und zu entwickeln. So mache Gerolstein in eigener Sache was und transformie-re sich als showroom für neue Produktlinien der Behindertenwerkstätten.
Menschen aus vielen Ländern dieser Welt trinken GEROLSTEINER®. Sie geniessen es. Glauben an die Reinheit des Getränks. Erfrischen sich an Gerolstein und bauen eine Verbindung zu Europa auf.
Viele dieser Konsumenten und noch viele mehr reisen nach Europa, weil es hier, immer noch, eine Balance von Historie und Neuzeit, vom Miteinander der Menschen verschiedenster Vermögen, Alters und Herkünfte gibt. Das ist attraktiv und kreiert ein positives Lebensgefühl. Das ist in der Summe was die Menschen haben wollen. Europa fasziniert einfach.
Hingegen ist in sehr vielen Ursprungsländern dieser Touristen und Emigranten fast nichts vom Miteinander aller, egal wo und wie, anzutreffen. Die Umwelt wird ausgebeutet oder ist schon ruiniert, oftmals federführend durch Einwirkungen Europas. Die Gesellschaften sind segmentiert, in jedweder Hinsicht. Trotz einer oftmals verzaubernden Landschaft, lastet über der Masse von Menschgeschaffenem eine beinahe totale Abwesenheit von Ästhetik. Billiges Bauen, Landfrass, gewaltige Verkehrswege, Wald-Rodungen etc. sind die markantesten Zeichen.
Derart Ausdruck von (materieller) Armut ist in aller erster Linie eine kulturelle Armut.
Denn das Elementare gerät in Vergessenheit. Es fehlt an Verbundenheit, an Wissen, an Aus-Bildung und dadurch an Vorstellungs-Vermögen wie sich Zustände verstehen und verändern lassen können.
Wieder in Gerolstein stellen zitierte Planer eine neue Süd-Nord-Achse vor.
Einfach so, als Verbindung vom Kaiserhof über den Kreisel der Bundesstraße bis zur „Futter-krippe“ im Kasselburger Weg, bliebe sie bedeutungslos.
Ausser, sie gäbe dem, diese Achse querenden, dann entstehenden Kreuzungs-Bahnhof und seinem Umfeld eine ganz besondere Funktion bei der Neuordnung des Gefüges in Gerolstein.
Die Bedeutung des Eifeler Eisenbahnknotens Gerolstein steht sowieso vor einer Renaissance. Der Bahnhof lebt schon wieder. Eine Neuordnung im Innern hat´s ermöglicht. Die bereits finanzierte Umgestaltung der Bahn-Anlagen wird bald stattfinden und den Stellenwert in der Gesellschaft weiter steigern. Bis es zur Umsetzung kommt will die Planung noch die Umgebung näher an den Bahnhof heranholen.
Der Bahnhof ist aus vielen Richtungen her mit allem an ÖPNV gut erreichbar. Er ist die wichtigste Schnittstelle in der Vulkaneifel von Fuss-, Rad-, Auto-, Bahn- und Busverkehr und offeriert somit beste Voraussetzungen diese Personenbewegungen zu bündeln.
Dort kreuzen sich die Interessen mit Handel, Dienstleistungen, Gesundheitsversorgung und Gastronomie. In einem unmittelbar angebundenen Standort bietet ein typischer Mix spezialisierten Einzelhandels, von eigentlich grösseren Bahnhöfen, Menschen den Weg zur Mitte.
Wo es bisher noch ins Leere geht, strahlt dann eine grösst mögliche Attraktivität und Anziehungskraft des absoluten Zentrums auf die vielen neuen Optionen in einem sich drumherum wandelnden Umfeld. Urbanität wird erfahrbar.
Denn die gesamte Stadt hat nun mal ihren Bahnhof im Herzen. Von hier aus ist alles fussläufig zu erreichen. Anhand der im Gedächtnis Gerolsteins kognitiv eingebrannten Wege entstehen auf alten Wegen neue Entwicklungsachsen, wie die Süd-Nord-Achse.
Jede weitere Anbindung an vorhandene Schienenstrecken erhöht die Besucher-, wie die Kunden-frequenz durch Reisende, Einheimische und Touristen. Auch böte sich nicht motorisierten Mitbürger_innen überhaupt mal wieder eine moderne und würdige Art Einkäufe aller Art zu tätigen.
Umstiegswilligen wäre auch eine Option geboten. Den Verpflichtungen zum Klimaschutz wegen täte Gerolstein einen wichtigen Schritt diesen beispielhaft zu fördern.
Mit seinem Bahnhof mit Shopping und umgebenden Flanieren, entlang seines gänzlich renaturierten Flussufers, und Kultur schnuppern, in Museen und Galerien, und abends ein Konzert eines Stars im Lokschuppen besuchen ist wie etwas, was nahezu eine jede bedeutende Stadt Europas bietet.
Den Einheimischen und Gästen böte sich eben auch an Sonntagen, aufgrund der Reisebedarfbestimmungen, eine ganz neue Option des Einkaufs und der Beginn von neuen Erkundungen und Begegnungen.
Eine den Namen Gerolsteins tragende Weltmarke ist ebenso gefordert nicht ruhig zu lassen, Kreativität und zündende Ideen zu bieten und einzufordern.
Nur das Beste ist gerade gut genug, umgesetzt zu werden und Millionen dazu ausgeben darf. Das hat Gerolstein verdient. Denn Gerolstein hat hier und jetzt die einmalige, historische Chance, ja die Pflicht, aus seinen Potentialen und Gegebenheiten heraus endlich Begeisterndes, Zukunftsfähiges zu erschaffen. Ein Beispiel zu geben.
Das wunderbare in Gerolstein ist, das es all diese Schönheiten der Natur gibt. Einige ältere Bauwerke zeugen von dieser Erkenntnis. Wie wird dieser Geist nun in die Jetztzeit hinüber geholt?
Horizonte öffnen sich durch das Projekt Stadt im Fluss. Fluxus. Hier bewegt sich was ist die Botschaft.
Denn durch Stadt im Fluss kommen sich die in die Landschaft eingegrabene Kyll und die Gerolsteiner näher. Zumindest so nah wie nie zuvor. Im Stadtgebiet ist es an vielen Ufern bereits ein Erlebnis, das Spiel und den Lauf des Wassers zu beobachten und im Nass zu sein. Ganz wie in Hesses Siddharta.
Dem Flusslauf folgend ist eine sich aus Hochwasser speisende Aue im Lissinger Kyllbogen geplant.
Das ist genial. Ist Hochwasser, so hat Gerolstein mit Wasser gefüllte Auen, eben eine kleine Seenplatte.
Das entstehende Schwemmland könnte indes auch konzeptionell weiter gefasst werden. Zu einem permanenten See, dessen Ausdehnung und Tiefen sich durch die Wasserlagen der Kyll ergäben.
Unbestritten bewirkt ein See etwas ganz besonderes. Sie haben eine Aura, wie die Maare der Eifel, der Lago Maggiore und der Wannsee, ebenso ein Fluss-See. Gerolstein bekäme seine Krönung in dem sich die majästethischen Felsen spiegeln.
Ein See zwischen dem jetzigen Lauf der Kyll und der Westeifelbahn gäbe, zum wichtigen Hochwasserschutz, der Stadt eine neue energetische Identität. Die Menschen hätten eine Identifikation mit dem ihre Heimat so sehr prägenden Element Wasser durch eine mit ihm bisher unbekannten Kontakt. Eine neue Wahrnehmung, auch und besonders, in einem freizeitlich geprägten Er-Leben.
Eine ordnende Komponente auf die dortige Raum(infra)struktur hätte er zusätzlich.
Denn Diskurse über eine Reaktivierung der Westeifelbahn, ihre Kosten- und Besitzfrage, Radwegepläne und die Behebung von Verkehrsgefähr-dungszonen liegen seit Jahren in einer Pattsituation, die es zu überwin-den gilt.
Zu lange schon hinkt Gerolstein auch seinen touristischen Potentialen weit hinterher und sucht daher nach Verbesserungen. Ein neuer Hotel-Standort spielt dabei eine wichtige Rolle und wird mit Dringlichkeit gesucht.
Ein Hotel am See ist eine weltweit erprobte Idealkombination und wäre dies wohl auch für Gerolstein, seine Menschen, seine Unternehmungen und einen verantwortlichen Investor.
Bei der räumlichen Zuordnung von See und Hotel drängt sich eine Überbauung der zum Wasser parallel verlaufenden Bundesstrasse, am westlichen Ufer der Kyll im Lissinger Bogen, von der Abzweigung HIT Supermarkt bis zur Bahnquerung, geradezu auf. Vor letzterem ist in einem integrativen System dann ein zivilisiertes Ein- und Abbiegen möglich, als auch eine rückseitige Zufahrt für die Hotelgäste. Lieferdienste und Parkplätze indes sind innerhalb des Hotelunterbaus gut positioniert.
Ein süd-östlich exponiertes Hotel kann sich als ein architektonisches Schmuckstück in green architecture mit dem rückwärtigen Hang zu einer Einheit verschmelzen in ein einzigartiges
Beeinflusst GEROLSTEINER® diese Themen, beeinflusst es sie?
Naturschauspiel
Von dieser verkehrslärmfreien Zone aus schweifte dann zur Linken der Blick zur Brunnenstadt Gerolstein mit ihren monumentalen Riffbergen von Auberg, Munterley, Hustley und Burgberg der Löwenburg mit der wilhelminischen Erlöserkirche mittendrin und den Vulkankegeln der Baarley im Hintergrund. Direkt vor Augen funkelte das Sonnenlicht im Wasser. Zur Rechten wäre die reaktivierte Bahnstation Lissingen und der für bahngereiste Maler aus England und Holland im späten 19. Jahrhundert so inspirierende, beginnende Kyllwald zu sehen. Vor ihm steht still die Jahrhunderte unversehrt überstanden habende, einstige Wasser-Burg Lissingen.
Diese kann, wie es der Wunsch vieler ist, touristisch aktiviert und die sie seit den 60ern strangulierende Bundesstrasse von ihr etwas distanziert werden. Die Errichtung eines Schallschutzes für das Burgdorf Lissingen ist sowieso geboten.
Der natürliche Fluss der örtlichen Gewässer wäre dann wieder hergestellt und die Wasserburg Lissingen wäre das was sie über fast 1000 Jahre war und zuvor kein Krieg und Hungersnot hinbekam.
Überhaupt ergäbe sich ein höchst attraktives, neues innerstädtisches Stadtquartier, für alle, auf zumeist, bisherigen Brachen. See, Hotel und das bestehende, sogenannte, Holländerdorf der feinen Ferienbungalows sind gemeinsam eine starke touristische Einheit. Inmitten dieser „Top“-Lage sind auch höher preisige, qualitativ anspruchsvolle Appartments, auch als Alterssitze, vorstellbar. Diese könnten das Gesamt-Projekt helfen zu finanzieren. Denn Menschen, auch aus dem nahen Umfeld der Eifel, von Brüssel bis Bonn, von Köln bis Luxemburg, böte sich überhaupt mal vor Ort eine Chance stilvoll in eine gemeinsame Zukunft zu investieren.
Es darf ihnen vermittelt werden. Denn nur die Mischung machts.
Stadt-Bürgermeister Bongartz zeigte sich sehr angetan von der Idee eines See, dem...Lac de Grande Duchesse de Gerolstein.
Wie auch zum Wasser-Institut ist Ministerin Höfken bereits mehrfach in den Dialog um den See involviert worden. Im Antwortschreiben vom 19. April 2017 ermuntert sodann das Ministerium: „In wie weit es gelingen kann, auch im Sinne unserer Aktion Blau Plus, dabei dem Gewässererlebnis einen besonderen Stellenwert einzuräumen, hängt von der konkreten Ausgestaltung ab.“
Wasser hat die Faszination, die Kräfte zu bündeln. Nun liegt es daran, sie planerisch auszuarbeiten.
Gespräche mit entscheidenden Personen und deren Resonanzen über einige unserer Konzepte in Gerolstein haben uns bewogen, wie auch Ihnen hiermit, verschiedene Projektskizzen an eine Öffentlichkeit weiter zu leiten.
Denn nicht um Personen, sondern der Sache wegen heisst es sich mitzuteilen, auszutauschen, zu diskutieren um in einer Bürgerbeteiligung eine Vielfalt und reiches Angebot an Entwürfen und Maßnahmen als Fundament für Entscheidungsfindungen zu erzielen.
Wenig sachbezogen und emotional, dafür konfrontationssüchtig geführt ist die Debatte um die zu reaktivierende Ost-West-Eisenbahnstrecken. Der Eindruck wird erweckt, als ob die Grosszahl von Autofahrenden persönliche Opfer erbringen müssten, z.B. durch unvermeidlich unsicheres Abbiegen, oder durch weniger Autobahn in der grünen Eifel. All das, weil damit andere Menschen mit einem grossen bürgerschaftlichen Engagement wieder etwas in die Gänge bringen, was, wie vergessen, massgeblich die Eifel entdeckt und entwickelt hat. Oder?
Die touristischen Fahrten in Richtung Osteifel waren ein grosser Erfolg. Der Romantik und Naturnähe wegen kommen die Menschen zu Besuch in die Eifel. Das spiegelt sich in der Eisenbahn wieder und sie bediente den erfolgreichen Maare-Mosel-Radweg.
Manch Ansicht generierte sich hieraus, dass Radwege auf den eben ebenen Eisenbahntrassen generell das Beste seien und die Bahn, längst ja durch das Auto verzichtbar gemacht, dann eben Platz zu machen habe. Warum der Kyllradweg, obwohl sehr bequem zu befahren, bisher kein besonderer Erfolg ist, bleibt demnach ein Rätsel. Mag es daran liegen, dass Radwege-Planer nicht die Romantik der alten Eisenbahner verstehen und dafür Radwege wie in Beton gegossen bauen?
Richtung Koblenz werden von den Gesamtkosten der Reaktivierung der Eifelquerbahn 85% vom Land beigesteuert. Ist die Eifel immer noch so ärmlich, dass sie sich die Restsumme diesen, weit mehr als touristischen, Mehrwerts nicht gönnen kann? Der Betrieb später kostet kaum mehr als der von Bussen. Deren Leerfahrten sind berüchtigt. Auch weil sie gefühlt keinen Anschluss bieten.
Indes ist ein funktionierender Schienenverkehr laut Bundes-raumordnung ein wesentlicher Faktor gegen Abwanderung und ein attraktives Mittel für Zuwanderungen.
Richtung Prüm soll es an der Unvereinbarkeit von Eisenbahn und parallelem Radweg liegen. Im dichten Stadtraum mag sowas stimmig sein. Aber dort...?
Hier ist die Zeit gekommen durch eine professionelle Moderation die unterschiedlichen Interessen und Vertreter_innen an einen Tisch zu bringen. Zum Wohle der Region und um eine Finanzierung zu finden die beide Vorhaben ins Rollen bekommt und die Menschen in Bewegung setzt.
100 Millionen Investitionen in Industrien in Weinsheim bedeuten einen enormen Produktionszuwachs und täglich zusätzlich hunderte PKW- und LKW-Fahrten durch die Eifel. Es müsste alles über die Strasse abgewickelt werden. Doch die Bahnanbindung im Ort und an den Industriestandorten mit ihren Massenprodukten liegt brach und ist nun dringend zu reaktvieren und Brücken ggf. neu zu bauen.
Ein weiter/er Weg zum Stadtumbau könnte eine Informationsreise möglichst vieler, Verantwortlicher und Interessierter, zu zumindest einem Modellort sein. Wo alle unter ähnlichen Voraussetzungen dort deren Menschen Wege der Erkenntnis und Umsetzung erfahren und diskutieren können.
Ähnliches hatte der Landrat der Vulkaneifel, Thiel, bereits vorgeschlagen. Zudem entwickelte er 2015 auf Kreisebene das Programm zum Wandel namens Kreis(Auf)Schwung. Etwas was die Notwendigkeiten verdeutlicht und Paradigmenwechsel vorbereitet, so wie es dies hier auch versucht.
Als eine von ganzen zwei Gemeinden in Rheinland-Pfalz ist Gerolstein als besonderer Standort eines Pilotprojekts zur Integration von Flüchtlingen im ländlichen Raum auserwählt worden. Können Sie sich vorstellen was dies für Ihre Kommune bedeutet? Welche Synergien dort lauern, fänden hierdurch sogar Immobilien und Quartiere zu neuem Leben zurück?
Neulich erst hat die Kanzlerin der deutschen Provinz bei der Integration mehr Bedeutung und Aussichten auf größeren Erfolg zugewiesen. Im Umkehrschluss sind das natürlich auch weitere und zukünftige Investitionen, die die öffentliche Hand in örtliches Engagement und nachhaltige Konzepte tätigen möchte.
Legen Sie also größten Wert und Aufmerksamkeit auf das 3-jährige Forschungsvorhaben und suchen Sie die enge Zusammenarbeit. Es lohnt sich....
Das Hotel Kaiserhof ist ein Ort, wo sich sowas bereits auszahlt.
Gerolstein ist bedauerlicherweise nicht die einzige Gemeinde, die ihre Mitte verloren hat und sie wieder finden will.
Selbst das Bundesland der geselligen Gemütlichkeit, Bayern, blieb davon in seinen tausend Dörfern nicht verschont. Bayern wäre nicht Bayern, wenn das nicht irgendwann tatkräftig angegangen wird.
Der SPIEGEL wusste dazu zu berichten:
http://m.spiegel.de/reise/deutschland/a-1118046.html
Seinen Lösungsansatz umschreibt der bekannte Wissenschaftler für Demographie und regionale Wirtschaft, Prof. Harald Simons (gebürtiger Rheinland-Pfälzer), einfach so: „Ziel sollte es sein, dass möglichst jedermann(/frau), der (die) in der Stadt wohnt, oder zu tun hat, einmal am Tag über den Marktplatz oder durch die Haupt-Einkaufsstrasse läuft.“ (...nicht fährt..)
Kennen Sie wen der das macht? Sie selber?
Tatsächlich ist eine Minderheit in Gerolstein zu Fuss unterwegs. Schlimmer noch. Vielen erscheint zu Fuss zu sein wie sozialer und wirtschaftlicher Abstieg und als Beschäftigung derer die sonst nichts (besseres) zu tun haben.
Andererseits ist das überschaubar grosse Gerolstein aber auch in seiner momentanen Erscheinung sehr weitläufig, so wenig zugänglich. Um das Auseinandergedriftete um die leere Mitte irgendwie zu binden schien das Auto vor der Tür der beste Kitt zu sein.
Aber das brachte auf die Dauer keinen Zusammenhalt. Mehr und mehr Einrichtungen und Geschäfte mussten sich dann dem auto-genen Erreichbarkeitswahn unterordnen und isolierten sich voneinander. Ein jeder, sich so nennender Markt, in seiner Box. Folglich verschwanden sozial-ökonomische Bindungen und ganz vieles wirkt nur mehr öde.
Entsprechend braucht Gerolstein nun eine Wurzel-Behandlung. Sollte Gerolstein wirklich den Wandel wollen und nicht nur Millionen verbauen für ein schmerzliches weiter so, dann braucht es die Analyse nach innen.
Sollte sich Gerolstein mit dem Wunsch nach neuer Gemeinsamkeit, neuer Gemeinschaft, nach einer neuen Mitte anfreunden, dann stünde es mitten im Trend.
Die Hauptstrasse ist der örtliche Klassiker von Vernachlässigung. Jeder einzelne Bedeutungsverlust, vom Umzug des Rathauses vor Jahrzehnten bis hin zu angedachtem Abräumen von bestehenden Bauten, sind einzelne, berühmt-berüchtigte Sargnägel einer Idee von Zentrum.
Doch vorhandene Bausubstanz zu resozialisieren hat immer funktioniert. Wie in Ost-Berlin die von der alten Regierung vernachlässigten Gründerzeitbauten. Heute sind sie das Immobilien-Business der Hauptstadt. Aber auch Kommern hat es als Museum vorgemacht. Dass, was verstanden werden will wie in Alt Sarresdorf mit seinen Neu-Bauten von Fachwerk.
In Frankfurt/M und Dresden wurden die Stadtkerne aus dem Nichts wieder neu aufgebaut. In Berlin entsteht sogar ein Nachbau eines Stadtschlosses, dessen konzeptionelle Geschicke als Humboldt-Forum wir, als ACK, mitgestalten. Die Städte geben eben doch oft vor, was zeitlich versetzt in der Provinz ankommt. Muss das sein? Vielfalt ist doch nicht nur eine Frage von vielen Menschen. Oder?
Was wäre geworden wenn in Westberlin Hausbesetzer die Altbausubstanz nicht vor dem Abriss bewahrt hätten? Es stand in der Mauerstadt ja gar so viel leer, so lange schon und verkam. Brachen sollten geschaffen werden, wie heutzutage Stadtbalkone in Gerolstein, zur Durchlüftung der engen Bebauung. Genau diese ist aber heute total IN und zieht Menschen aus der ganzen Welt an.
Und Gerolstein will wirklich weiter entkernen? Die Zwanghaftigkeiten der Abrisswellen in deutschen Städten nach der Nachkriegszeit sind vorbei. Doch drohen 40 Jahre nach dem Bewusstseinswandel in den heutigen Schwarmstädten der Drahtwarenfabrik und dem Kaiserhof das alte Leid?
Stadtumbau ist längst bestandsorientiert. Er integriert die alte Infrastruktur und baut sie behutsam um und weiter.
Bisher fehlt es doch nur an zündenden Ideen, die ihn, den Kaiserhof, wie alles andere, was kritisch ist, wieder zu beschäftigen. Beschäftigen wir uns doch damit.
Wir dürfen uns vergegenwärtigen, dass das alte Hotel-Gebäude das letzte seiner Art in der Innenstadt ist. Es war darüber hinaus immer ein gesellschaftlicher Treffpunkt und zeigte nicht nur im Karneval seine Qualitäten als Ballhaus.
All dies an Historie und Architektur soll verschwinden für einen zugigen Zugang, breit wie drei Scheunentore, von einem der vielen und windigen Parkplätze. Weil ja dann offensichtlich sich für autovorbeifahrende, ortsunkundige Bundesstrassenbenutzer ergeben könnte, das Gerolstein noch was hinter den hohen Fassaden der Brunnenstr. versteckt haben könnte.
Das ist wie das berühmte Kaninchen im Hut.
Mindestens so reizend wäre dort die luftige Aufenthaltsqualität in einem örtlichen Klima, welches an mindestens 250 Tagen im Jahr eher als frisch zu beschreiben wäre. Das soll stattfinden, obwohl eine wesentlich zu steigernde Besucherfrequenz in der Hauptstr. als ein von praktisch allen gewünschtes Ziel ist.
Es gibt bereits einen Zugang, eine grosse Zufahrt zur Innenstadt mit Namen Bahnhofstr./Hauptstr.. Der kann mal intensiv beworben werden, falls es daran fehlt. Ein zweiter Durchgang, westlich des Kaiserhof, könnte künstlerisch gestaltet und dadurch mal für alle sichtbar sein. Der nächste, offensichtliche Aufgang ist dann bereits das noch dösende Rondell. Allem folgt bereits bald die Treppe rückseitig von McD. Dazwischen tummeln sich noch diverse Aufzüge. So vieles existiert, um die Menschen auf ein höheres Niveau, das der Hauptstr., zu bringen. Doch alles scheint irgendwie nicht zu Ende gebracht worden zu sein. Und es bleibt am Boden.
Wie natürlich fehlt da noch ein weiterer Aufgang. Der wird aber dann garantiert ein Erfolg. Zum Schluss hat Gerolstein nur mehr Aufgänge, als sei jeden Tag Himmelfahrt.
Abriss ist doch nur Aktionismus der vortäuscht als ob es einen grossen, oder überhaupt einen gestalterischen Plan gäbe. Die „Schuld“ einer teils wüsten Innenstadt kann nicht auf den Schultern der schwächsten ausgetragen werden? Das ist, zumindest auch im Bezug auf Dinge, unchristlich.
Die Fragen sind doch viel mehr: Was kann denn wirklich mit den vorhandenen Ressourcen getan werden? Welche Strategien könnten dazu helfen und was trägt der Kaiserhof hierzu bei?
Im nahen Bahnhof ankommende Gäste fänden vis-à-vis, in Sichtkontakt, in einem kleinen, stilvollen Hotel/Pension, oder gar Hostel, authentische Zimmer die noch Seele haben, auch und gerade mit Toiletten auf dem Korridor. Bezahlbar und mit dem Charme des Besonderen. Das ist wonach nicht nur viele junge Menschen heutzutage Ausschau halten. Das böte tatsächlich einen Blickfang für Vorbeifahrende.
Erreichbar jede Stunde von Köln, Bonn, Düsseldorf und Trier aus kann auch mal ein autofreies Anreisen für eine Stadtbevölkerung beworben werden, die, wie im Falle von Köln, zu 56% überhaupt gar kein Auto besitzt und benutzt. Die reisen eben auch mal anders: https://www.youtube.com/watch?v=A9zFavRxe40 .
Viele wollen sich auch nicht immer nur sportlich wandernd und radelnd den Spuren von Neanderthalern, Kelten und Römern annähern.
Im Tal der Kyll haben Kulturen eine besondere Magie vorgefunden und diese bereichert, mit Thermen, Tempel und 3 Burgen. Wie auch das Geschenk des Berliner Kirchenbauvereins mit den Werken der zu seiner Zeit edelsten Architekten und Künstler.
Obwohl viel heutiges gar nicht danach aussieht, es von vielen auch nicht erkannt und wahrgenommen wird, so ist diese Energie dennoch nicht verschwunden.
Diesem Erbe und der Tradition von Grösse, Offenheit und Freiheit fühlte sich des Kaisers Hof verpflichtet.
Knüpfen wir daran an und bieten den Hipstern dieser Welt mal was derartiges mit einem Ho(s)tel KaiserhofFNUNG. Ein Haus welches alles hat einen Kultstatus aufzubauen. So es sich verbindet zu einem Ganzen mit dem was sonst noch möglich ist.
Ein sich reformierender Kaiserhof kann zusätzlich auch eine Unterkunft, eine neue Bleibe für junge Flüchtlinge, den Alleingereisten, sein. Gerade diese Menschen brauchen unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung. Anstatt sie in ihrer Sozialisierung in die hiesige Gesellschaft alleine zu lassen. In der Einsamkeit entstehen auch Anfälligkeiten für krude Erklärungen einer Weltordnung, wie schmerzlich zu erfahren war. So dürfen wir ihnen eine neue Heimat anbieten innerhalb eines Hauses mit ganz viel Bewegung. Hier haben die Flüchtlinge ständigen Kontakt mit einer hiesigen Gesellschaft, deren Kultur sie nun intensiv mit-erleben und so auch besser verstünden als auch bereichern können.
Denn der Flüchtlinge Präsenz im von vielen Alteingesessenen kaum mehr frequentierten Stadtkern ist jetzt schon erfrischend. Sie zeigen den anderen wie es geht. Diese Lebendigkeit ist Teil eines Stadtumbaus Absichten der Weiterentwicklung von abgehangenen Lebens- und Arbeitsstandorten. Die (Durch-) Mischung machts dann.
Im Kaiserhof selbst könnten in der neuen Aufgabenbandbreite Ausbildungen von Berufen von bestimmter Wichtigkeit für die regionale Entwicklung, in Gastronomie, Hotellerie und Handwerk stattfinden.
Derart Bildungs-Programme und Unterbringung bedeuten natürlich auch eine (Teil-) Finanzierung dessen, was es an Kosten für den Umbau gilt zu stemmen. Hierfür gibt es sehr viele Bundes- und Landesprogramme.
Mit Sicherheit ergibt die enge Zusammenarbeit mit der Fachkraft des im Mai 2017 begonnenden 3-jährigen Forschungs-Projekt der TU Kaiserslautern zur Integration von Flüchtlingen im ländlichen Raum, zusätzlicher Austausch, Informationen und Förder-Optionen.
Nicht zu vergessen der Kanzlerin Aussagen, die dem Zusammen-Kommen von Flüchtlingen und Ein-heimischen in der Provinz eine grosse Bedeutung, ergo auch viel Geld beimisst. Fragen wir doch mal den MdB der Region.
Da heisst es nahe am Thema zu sein, jetzt Projekte zu skizzieren und Förderungen zu beantragen. Wer zuerst kommt mahlt zuerst.
Generell ist in diesen Zeiten in denen europaweit Menschen und Politiker_innen Stimmungen machen gegen alles andere, vielfach auch gegen Deutschland, es das Gebot der Zeit zu zeigen, dass Verständigung unter den Menschen sehr wohl möglich ist, gelebt wird und sehr elegant sein kann.
Die grossen Herausforderungen der Welt sind auch in der Provinz angekommen. Da hilft kein business as usual mehr. Es braucht lokale Konzepte und action. Vor allem viel MUT.
Wunderbarerweise haben das die Eifeler und packen an.
Der Gleichberechtigung vor den Einheimischen wegen ist es indes ebenso wichtig ihre Notwendigkeiten zu respektieren und dafür was zu tun.
Nach Jahrzehnten der Individualisierung suchen viele Menschen wieder Kontakt zu seines Nächsten. Gemeinsames Kochen ist total IN. Wie auch gemeinsam Singen, Musizieren, Tanzen, Yoga, Dinge reparieren und Basteln, Malen, Filme und Fotos anschauen,Vorträgen lauschen, usw. usf., wie auch einfach nur so sich einfinden, unterhalten und Kaffee trinken.
Selbst organisiert sich treffen um gemeinsam was zu tun ist in aller Munde, in jedwedem Alter.
Attraktive Räumlichkeiten, selbst verwaltet und unbelastet von Vereinszugehörigkeiten o.ä.., zentral gelegen und gut erreichbar, all dies böte der Kaiser Hoffnung.
Sodann ergäbe sich mit den Gästen des Hostel und den Flüchtlingen ein Kulturort des Austauschs, der Verstandigung und des gemeinsamen Tuns. Ein Ort, der der unteren Hauptstr. eine Vitalität verleiht die aus heutiger Sicht wie ein Märchen anmutet.
Mit einer derartigen, fabelhaften Vision vor Augen engagieren sich viele Menschen bürgerschaft-lich, Einheimische, Gäste und Flüchtlinge. Mit all der Freiwilligen handwerklichen Leistungen, ihrem Drang helfen zu wollen und Material-Spenden, wie auch der ortsansässiger Firmen, würde zusammen mit den vielen Zuschüssen der Umbau des Kaiserhofs zur KaiserhofFNUNG gelingen. Garantiert.
Denn was andernorts möglich ist braucht auch hier nur eine Initialzündung, Mut und Wille zur Umsetzung und schon sind die Leute mit dabei.
Diese Verantwortung zu übernehmen gilt zunächst der Politik, der Verwaltung und den ökonomisch starken, wie GEROLSTEINER. So denn sie in einer Kommune leiten und lenken wollen, die sich nicht den Herausforderungen der Zeit verschliesst, sondern sie sucht zu verstehen, sich auszutauschen um der Erkenntnisse zum Wohle aller zum öffentlichen Gut zu machen.
Angesichts der enormen Vorhaben von städtebaulicher Relevanz ist es nur zu empfehlenswert eine Koordinierungsstelle mit extra Personal einzurichten. Diese finanziert sich durch Beiträge der vielen, bereits vorhandenen Förderungen und solcher Fördertöpfe für die die jetzige Verwaltung gar keine Zeit hätte Anträge zu stellen, bzw. von deren Existenz sie oft gar nichts wüsste.
Dies Kontaktbüro, im Wasser-Pavillion vor dem Rathaus oder in einem der vielen leer-stehenden Ladenlokale, entlastet die nicht immer preiswerten Planungsbüros und die grösstenteils ehren-amtlich Agierenden, wie die politisch Verantwortlichen der Stadt.
Überhaupt entstünde hierdurch im Ort auch planerische Kompetenz und vor Ort im Bürgerbüro böte es sich wie natürlich an eine optimale Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung einzurichten.
Denn sprichwörtlich sind die Bürger_innen der Quell der Ideen der nebenbei ganz umsonst sprudelt und alle Themen und Entscheidungsfindungen enorm bereichert.
Ist letztendlich das nicht die Idee von (gelebter) Demokratie, gegen Politik-Verdrossenheit und gegen Populismus?
Das Zusammenkommen der ganz unterschiedlichen Strömungen in einen zentralen Ort macht alles sehr transparent und übersichtlich und ist ein Garant für hohe Qualität und Akzeptanz der später kommenden Massnahmen.
Ganz natürlich hätte in den Zeiten des Internets, smart phones und von whatts app auch ein social network seinen Anteil daran. Ergo ist eine solche Plattform einzurichten. Z.B. durch unsere Tempelhofer Feld Kollegen vom Freifunk, die Gerolstein das freie Wlan einrichteten, und liquid democracy, zusammen mit lokalen, digitalen Initiativen.
Sicherlich haben die diversen Konzepte, die wir, als Atelier Camargo Klasen, Bürgermeister Bongartz haben zukommen lassen, ihn bewogen uns dem Stadtrat gegenüber offiziell vorzustellen. Generell bedürfen alle Konzepte und Ideen einer transparenten und ergebnisoffenen Diskussion. Zusätzlich ist es geradezu zwingend erforderlich sich neuer, frischer Quellen zu bedienen.
Eine weitere und obendrein ebenso sehr kostengünstige Option ist, sich den frischen Wind von Universitäten und Hochschulen einzuholen. Kontaktieren Sie deren Fachbereiche von Stadtentwicklung und weitere, wie Architektur. Im direkten Umfeld der Eifel finden sich zahlreiche, im In-, wie im Ausland. Dies fördere zudem, auch inmitten einer Grenzregion, den europäischen Gedanken und Austausch, ganz zu Ihrem, zu aller Vorteil und gegen seine Miesmacher.
Was gäbe es spannenderes für Studenten als an einem realen Vorhaben sich verwirklichen zu können? Loben Sie zusätzlich auch noch einen Wettbewerb und studentischen Preis aus und Sie werden staunen was es alles gibt. Sollte es auch nur zur Ergänzung oder zum Ansporn dienen.
Sind diese Leute einmal in der Stadt und finden es prächtig Konzepte zu erstellen, dann zeigen Sie denen doch bitte die alte Drahtwarenfabrik. Auch dort bieten sich enorme Potentiale, in der letzten verbliebenen Industriebauikone aus der Gründerzeit.
Zudem wäre es dringend erforderlich, und für GEROLSTEINER® von vitalem Interesse, den kontaminierten Boden auf dem Betriebsgelände der ehemaligen Metallfabrik zu sanieren. Dazu braucht die Gebäudesubstanz nicht angetastet zu werden. Warum auch?
Ist denn der Untergrund tatsächlich so stark belastet ist, dann dürfte, obwohl zwischenzeitlich bereits mehr als 2 Jahrzehnte vergangen sind, nicht länger gewartet werden.
Die Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes ist zu tätigen.
Da das Brunnenstr-Betriebsgebäude abgerissen wurde, bliebe es nun dem alten Gemäuer mit der besonderen Ausstrahlung überlassen eine kultige Heimstätte für start-ups und Kreative zu sein. Coole Loft-Appartments fänden reissend Zuspruch.
Auch Erfordernisse einer „Schlecht“-Wetter-Unterhaltung von Touristen und hier Lebende unterhalb von Munterley und Auberg fänden ein zuhause. Für Schüler_innen aus Gerolstein und den Dörfern böten sich Räumlichkeiten zum Entspannen, mit Mensa, Hausaufgabenhilfe, etc.. Das Land bietet Zuschüsse.
Das Bund-Land-Programm Stadtumbau soll ein nachhaltigerUmbau sein. Bestimmt aber kein sinnentleerter Stadt-Abriss und kein mehr von weiter so was diese Notsituation erst geschaffen hat.
Verschieben zu einem Rand, was einst an den anderen Rand ging, wird Problemzonen nur austauschen. Nach einer Phase des Umgestaltens und Eingewöhnens des Neuen würde diese Blase platzen. Das es nicht so weit kommt betrifft alle, da sind alle gefordert.
Es wird Veränderungen geben. Brüche mit Gewohnheiten werden stattfinden. Scheinbare Bequemlichkeiten aufzugeben sind die Leute gerne bereit, wenn es etwas gibt was sie mehr bewegt, Freude und Begegnung bringt. Viele spüren es, jetzt ist die Gelegenheit gekommen was Neues und Wunderschönes aufzubauen.
Und Gerolstein ist weit mehr als das eigentliche Areal des Projekts Stadtumbau. Überall warten Potentiale auf ihre Entdeckung. Sollte sich Gerolstein an seine Wurzeln erinnern, seine Entfremdung von sich selbst überwinden, eine behutsame, integrierte und weit blickende Entwicklung der alten Stadt unter der Burg hinbekommen, seine Verbundenheit zum Wasser zu landschaftlicher Kunst aufblühen lassen, dann, ja dann wäre es das unbestrittene touristische Zentrum der Eifel.
Dann hätte es die Dynamik den ganzen, bestehenden Stadtraum aktiv zu halten. Es hätte die Kraft bei einer ähnlichen Einwohnerzahl fit zu sein für die Zukunft und einer Periode der demographischen Veränderungen, die es vielen Orten fern der Städte schwer macht sich zu halten.
Gerolstein ist geschaffen eine Modellstadt zu sein, eine smart city. Deshalb erhält es all die Unterstützung, da zukunftsweisender Stadtumbau eine Investition in das Gemeinwohl ist.
Wäre GEROLSTEINER® denn nicht auch froh und zufrieden mit sich und könnte gar damit werben, wenn es seinen Ursprung pflegt, ihn nicht entwidmet und Gerolstein hilft wieder zu sich zu finden?
Wie steht GEROLSTEINER® auch zur Kultur vor Ort? Sein Mutterkonzern zumindest pflegt intensiv ein Kulturleben in Bitburg und Berlin-Bode-Museum, auch ausserhalb von Geburtstagen. Ist Gerolstein es weniger wert?
Warum eigentlich sollten das die Berge für Gerolstein sein?
Mit seinem Bahnhof mit Shopping und umgebenden Flanieren, entlang seines gänzlich renaturierten Flussufers, und Kultur schnuppern, in Museen und Galerien, und abends ein Konzert eines Stars im Lokschuppen besuchen ist wie etwas was nahezu eine jede bedeutende Stadt Europas bietet.
Den Einheimischen und Gästen böte sich eben auch an Sonntagen, aufgrund der Reisebedarfbestim-mungen, eine ganz neue Option des Einkaufs und der Beginn von neuen Erkundungen und Begegnungen.
Ist letztendlich das nicht die Idee von (gelebter) Demokratie, gegen Politik-Verdrossenheit und gegen Populismus?
Was kann denn wirklich mit den vorhandenen Ressourcen getan werden?
Würden die Märkte kommen, so bliebe praktisch nichts von der historischen Nutzung am eigentlichen QUELLORT von GEROLSTEINER®. Denn, zur Vergewisserung, dieser ist nicht im Industriegebiet, sondern im Herzen Gerolsteins.
Der berühmte Neurologe Manfred Spitzer beschreibt derart Phänomene kurz und knapp so: die Erhaltung von kulturellen Errungenschaften, wie Architektur, ist maßgeblich verantwortlich damit das Gedächtnis dieser Kultur nicht verloren geht. Andernfalls droht Verdummung.
Da die Idee der eigentlichen Stadtbalkone generell sehr charmant ist, könnten alle vorhandenen Stadtbalkone aufgewertet werden.
Generell ist in diesen Zeiten in denen europaweit Menschen und Politiker_innen Stimmungen machen gegen alles andere, vielfach auch gegen Deutschland, es das Gebot der Zeit zu zeigen, dass Verständigung unter den Menschen sehr wohl möglich ist, gelebt wird und sehr elegant sein kann.
Mag es daran liegen, dass Radwege-Planer nicht die Romantik der alten Eisenbahner verstehen und dafür Radwege wie in Beton gegossen bauen?